Universale Bruderschaft

Vortrag von Georg Schwarm, TG Nürnberg

 

 

Wie wir alle wissen, haben sich schon viele – ich nenne sie mal Gruppierungen – im Westen – und dort besonders im politischen Bereich – mit dem Gedanken der Brüderlichkeit auseinandergesetzt und versucht, damit Fortschritte zu erzielen. Fortschritte für die Menschheit . Denken wir dabei an die Französische Revolution mit ihrem Motto: „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Man hat sogar einen Revolutionskalender herausgebracht und wollte quasi eine neue Zeitrechnung einführen. Ausgang war das Jahr 1789 – der Sturm auf die Bastille. 

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Man könnte noch eine ganze Reihe von Revolutionen oder Aufständen nennen, die von Menschen ausgegangen sind, die sich als Bruder fühlten und unter dem Ideal des Bruderschaftsgedankens ihren Mitmenschen etwas Gutes tun wollten, sie weiterbringen wollten. 

 

All diese Anstrengungen – eine nach der anderen – sind immer wieder mißglückt. Warum? Weil die Menschen, die diese Dinge in Bewegung setzen wollten, keine Ahnung hatten, was Bruderschaft eigentlich ist. Nämlich: dass sie in der Tat tief in der Menschheit verankert ist, tief im Zentrum eines jeden Menschen sitzt. Man meinte, man müsse sie von außen den Menschen aufzwingen; ja aufnötigen! Etwa unter dem Motto: „Und willst Du nicht mein Bruder sein ..... 

 

Warum Bruderschaft ihren Sitz in den Menschenherzen hat, das sagt uns sehr klar die Geheimlehre von Helena Petrovna Blavatsky. Werfen wir mal einen Blick hinein: Wir werden dort entdecken, dass gleich am Anfang – oder präziser ausgedrückt – schon im Vorwort ihres „opus magnum“ Mme. Blavatsky drei fundamentale Sätze aufstellt! Das Studium dieser 3 Grundsätze oder Propositionen, wie wir sie nennen, hat sie ihren Schülern sehr ans Herz gelegt und hat ihnen wiederholt gesagt: „Eignet Euch dieses Wissen an. Selbst wenn Euch dieses Studium Schwierigkeiten bereiten sollte und Ihr Jahre dafür verwenden müßt, um es zu verstehen, laßt nicht nach im Studium dieser 3 Propositionen. Ihr müßt dieses Wissen parat haben, es ist dringend erforderlich, um die Geheimlehre verstehen zu können. Ohne dieses Hintergrundwissen von den 3 tragenden Säulen, auf denen gewissermaßen das Fundament des theosophischen Gebäudes ruht,  könnt ihr die Geheimlehre nicht verstehen und somit mit dem Studium der Geheimlehre erst gar nicht beginnen“. Soweit Mme. Blavatsky.

 

Schauen wir uns diese 3 Grundsätze einmal an:

 

Im 1. wird gesagt, dass ein allgegenwärtiges, ewiges, grenzenloses und unveränderliches Prinzip vorhanden ist, über das keine Spekulation möglich ist, da es  die Kraft menschlicher Vorstellung bei weitem übersteigt. Durch menschliche Ausdrucksweise und menschliche Vergleiche würde man es nur erniedrigen. Es ist jenseits vom Raum und vom Erreichtwerden durch menschliches Denken: Mit den Worten der Mândûkya-Upanishad: Es ist undenkbar und unaussprechlich.

 

H.P.B. sagt in der Geheimlehre: „Diese Absolute Realität, die wurzellose Wurzel von allem was war, ist, oder jemals sein wird ist viel mehr   S e i n h e i t   als Sein. Im Sanskrit wird es als SAT bezeichnet, das jenseits allen Denkens und Spekulierens ist. 

 

In der 2. Präposition ist von der Ewigkeit des Weltalls die Rede. Dieses All wird dargestellt als eine grenzenlose Sphäre, die periodisch – und das ist hier das Schlüsselwort – „der Spielplatz von zahllosen, unaufhörlich erscheinenden und verschwindenden Universen ist, den sogenannten „manifestierten Sternen und den Funken der Ewigkeit“.

 

„Das Erscheinen und Verschwinden von Welten ist wie die regelmäßigen Gezeiten von Ebbe und Flut. Die Ewigkeit des Pilgers aber ist nur wie ein Augenblinzeln von Selbstexistenz.“  Mit  Pilger ist hier natürlich der Mensch, ist unsere Monade gemeint.

 

Die Geheimlehre bezeichnet den zweiten fundamentalen Satz als das Gesetz der Periodizität – ein Gesetz von absoluter Universalität. 

 

Als 3. Grundsatz nennt uns die Geheimlehre die fundamentale Identität aller Seelen mit der Universalen Oberseele, die wiederum selbst nur ein Aspekt der Unbekannten Wurzel ist. Also fundamentale Identität.

 

In der Geheimlehre wird dieses Thema sehr umfassend dargestellt, was  an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde. Jedoch wird mit dieser kurzen Darstellung der Fundamentalen Identität aller Wesen und Wesenheiten eigentlich sehr klar ausgedrückt, was uns dieser 3. Grundsatz sagen will.  

 

Zusammenfassend kann man sagen, dass durch die Eine absolute Seinheit des 1. Grundsatzes und die Fundamentale Identität aller Seelen des dritten, Bruderschaft quasi schon auf den ersten Blick zu erkennen ist. Bruderschaft muss also gar nicht erst bewiesen werden. Warum? Weil sie realiter existiert. Daher die pragmatische Aussage der Geheimlehre: Bruderschaft ist eine Realität.

 

Es gibt ein Schriftstück über die Geheimlehre und ihr Studium von Robert Bowen, in dem er schildert, welche Anweisungen H.P.B. zwischen 1888 und 1891 ihren persönlichen Schülern gegeben hat, um die Geheimlehre besser verstehen zu können.

 

Geht an die Geheimlehre heran, sagt dort H.P.B., ohne zu erwarten, daraus die endgültige Wahrheit des Seins zu erfahren, und lest sie mit keinem anderen Ziel als zu erkennen, wie weit sie euch zur Wahrheit führen kann. Seht in dem Studium der Geheimlehre ein Mittel, den Verstand, der in dieser Art noch nie durch anderes Studium angesprochen wurde, zu üben und zu entwickeln. Achtet auf folgende Regeln: Welchen Gegenstand man sich auch aus der Geheimlehre vornimmt, man halte als Grundlage für seine Ideation an folgenden Ideen fest:

 

a) Die Einheit, die allem Sein zugrunde liegt. Diese Einheit ist eine ganz andere als die, woran wir im allgemeinen denken, wenn wir von Vereinigung eines Volkes oder einer Armee sprechen oder davon, dass unser Planet durch magnetische Kraftlinien oder dergleichen mit andern Planeten verbunden ist. Davon handelt die Lehre nicht. Sie besagt, das Bestehende ist EINS, nicht eine Ansammlung von zusammengefügten Dingen: Grundsätzlich gibt es nur ein Sein. Dieses Sein hat zwei Aspekte, zwei Seiten – positiv und negativ -. Der positive Aspekt ist Geist oder Bewusstsein, der negative ist Substanz als Gegenstand des Bewusstseins.

 

Dieses Sein ist das Absolute in seiner primären Offenbarung. Da es absolut ist, gibt es nichts außerhalb von ihm. Es ist das All-Sein; es ist unteilbar, sonst könnte ist nicht absolut sein. Es ist klar, dass diese fundamentale eine Existenz, dieses absolute Sein. die Wirklichkeit in jeder vorhandenen Form sein muss.

 

Bowen sagte, obwohl es ihm selbst klar sei, bezweifle er, dass viele Menschen diese Lehre erfassen würden. „Die Theosophie“, antwortete ihm Mme. Blavatsky „ist für diejenigen, die denken können und wollen, nicht für die geistig Trägen.“

 

Ein Atom, ein Mensch, ein Gott – so sagte sie – sind jeder für sich sowie auch gemeinsam in letzter Hinsicht, d.h. in ihrer wirklichen Individualität ABSOLUTES SEIN. Dieser Gedanke müsse stets den Hintergrund unseres Denkens bilden, um die Grundlage für jede Auffassung zu sein, die sich aus dem Studium der Geheimlehre ergibt. Sobald man die Grundlage verläßt – und das kann leicht geschehen, wenn man sich mit einem der vielen verwickelten Aspekte esoterischer Philosophie beschäftigt -, dann überwiegt der Gedanke des Sonderseins, und das Studium verliert seinen Wert.

 

Hier hatten wir also noch einmal eine klare Aussage von Mme. Blavatsky, dass alle Wesen Brüder sind. Die des Tier- und Pflanzenreiches bezeichnen wir als unsere jüngeren Brüder und die Reiche die uns schon vorausgeeilt sind: die Meister, Bodhisattvas, Buddhas und Chohane sind eben unsere älteren Brüder.

 

Die weisesten und größten Männer des Alterums erklärten ihren Schülern immer wieder, dass Vater Sonne in der Tat unser Vater (Sonne) war und doch auch unser Bruder ist. Wir sind sowohl Kinder der Erde wie auch Kinder des Sonnensystems.

 

So gesehen sind Tiere und Pflanzen gewissermaßen unsere Kinder, denn sie blicken zu uns auf, so wie wir zu den Göttern. Die Reiche, die uns folgen, die hinter uns herziehen, möchten, in dem sie unseren Spuren folgen, Menschlichkeit erreichen, möchten zum Status und zur Entwicklungsstufe der Menschheit aufrücken.

 

Wenn wir unseren physischen Körper betrachten, müssen wir feststellen, dass die Atome und Moleküle, die Protonen und Elektronen, die die physische Substanz unseres Körpers aufbauen, in gewissem Sinne die Kinder dieses Körpers – also unsere Kinder sind. Sie empfinden selbstverständlich die Eindrücke unserer Gedanken und Gefühle sehr deutlich. Entsprechend leiden sie durch unser Fehlverhalten, durch unsere Sünden.

 

Durch unsere Tugenden aber werden sie erhoben. So eng sind alle Dinge verknüpft. So innig verflochten ist das Lebensgewebe, von welchem jeder Strang ein Produkt spiritueller Magie ist.

 

Wir selbst sind also für die Atome, die unseren Körper aufbauen, verantwortlich. Wir sollten diese Verantwortung sehr ernst nehmen. Es liegt an uns, ob wir ihr Wesen beschmutzen oder reinigen – denken Sie dabei an Menschen, die sich in Wutanfälle hineinsteigern, denken Sie dabei an Rauschgiftsüchtige und Alkoholiker, wie brutal diese mit ihrem Lebensgewebe umgehen, wie sie es fast umbringen, ja zerstören.

 

Wenn wir das Wesen der Atome, die uns bilden, beschmutzen, werden sie eines Tages zu uns zurückkehren und gesäubert werden wollen, reingewaschen von den Sünden, die wir ihnen aufgeladen haben. Das gleiche gilt natürlich für alle inneren Bereiche der menschlichen Konstitution, das heißt für das Lebensgewebe unserer Gefühle, unserer Gedanken bis hin zu unseren spirituellen Vehikeln.

 

Eine ungeheure Verantwortung lastet da auf uns. Leider wird sie von den meisten in der menschlichen Familie nicht erkannt, nicht wahrgenommen, ja nicht einmal erahnt.

 

Ich denke da an die Aussage eines großen theosophischen Lehrers – Gottfried von Purucker -, der seinen Schülern immer wieder erklärte:

Auch Vater Sonne war einmal ein Mensch

Man könnte diese Aussage auch anders herum formulieren und sagen: Eines Tages – natürlich in unvorstellbaren zukünftigen Fernen – werden wir Menschen einmal Planetengeister, ja göttliche Geister von Sonnen sein und alles, was wir jetzt an und in uns haben an Zellen, Molkülen, Atomen, Protonen, Ionen usw., usw., werden wir dann wiederum bei uns haben. Nur werden diese Wesenheiten dann, weil sie sich ja durch Äonen von Zeitaltern mit uns auf dem Pfade nach oben entwickelt haben, mittlerweile ins Pflanzen-, ins Tier- und Menschenreich eingetreten sein. Aber, sie gehören immer noch zu uns – warum? – sie sind ja unsere Kinder.

 

Und jetzt muss ich noch einmal auf unsere riesige Verantwortung zu sprechen kommen, die ich vorhin schon angedeutet habe. Unter unseren Fittichen wachsen alle diese Wesenheiten heran. Dabei prägen wie sie, wir drücken ihnen quasi den Stempel unseres Fühlens und Denkens auf.

 

Das ist der Grund, weshalb unsere Lehrer uns immer wieder darauf hinweisen, dass am Anfang unseres Pfades Disziplin – Selbstdisziplin – steht und die beginnt eben mit dem Disziplinieren des Denkens.

 

Wer die Lektionen der Mentalen Disziplin – des Anders-Denkens – nicht übt, sich nicht aneignet, läuft Gefahr auf diesem Pfade zu scheitern oder zumindest zu freveln.

 

Nun, was passiert denn mit denen, die besonders intensiv gegen ihre eigene Natur gefrevelt haben? Wenn sie sich der karmischen Herausforderung gegenüber gestellt sehen, wenn die Nagelprobe auf sie zukommt?

 

Viele fühlen sich dann plötzlich völlig überfordert und verzweifeln. Sie werfen die Flinte ins Korn und möchten am liebsten davonlaufen. ' Jetzt ist alles zu spät, ' jammern sie und treiben willenlos auf die sogenannte schiefe Ebene zu.

 

Was sagt die Theosophie dazu? Es ist nie zu spät! Kämpfe jetzt wie eine Mann. Nimm Dir ein Beispiel an dem, der mit dem Teufel um seine Seele gespielt hat. Nimm alle Deine Kräfte zusammen, fokusiere Deine Willenskräfte auf das Höchste in Dir und pokere Du jetzt mit dem Teufel in Deinem Niederen Selbst   u n d   du wirst siegen. Wenn Du gewonnen hast, werden Dir auf Deinem Wege alle Tore offen stehen – bis hin zu den Göttern.

 

Wenn Du verlierst, nicht sehr schön für Dich, denn dann wirst Du untergehen, a b e r Karma wird Dir in künftigen Inkarnationen erneut Möglichkeiten anbieten. Gut dann für Dich, wenn Du aus Deinen Fehlern gelernt hast.

 

In unserem Garten, den wir – wie wir meinen – umsichtig und sehr vorsichtig angelegt hatten, um möglichst nichts Giftiges hinein zu bringen, müssen wir jetzt auf einmal feststellen, dass eben doch die eine oder andere Pflanze giftig ist.

 

Wieso sind denn einige Pflanzen und Blumen giftig? Irgendwie und irgendwann in der Vergangenheit haben die Menschen sie vergiftet. Jetzt vergiften sie in karmischer Rückwirkung uns.

 

In unmittelbarer Nähe unseres Gartens dehnt sich ein umfangreiches landwirtschaftliches Gebiet aus. Gern mache ich abends einen Spaziergang über die Felder und muss vor allem im Frühjahr, wenn die Saat aufgeht, feststellen, wie häufig dort gespritzt wird. Wenn das Getreide schon einen ¾  m hoch steht, fahren die Bauern mit ihren Schleppern, an denen sie zu beiden Seiten Rohre ausklappen mit einer Gesamtbreite bis zu 10 m durch ihre Felder und besprühen sie mit Giftlösungen, die alles Leben auf den Feldern abtöten. Wenn man sie fragt, warum?, bekommt man als Antwort: Die Erträge müssen ständig gesteigert werden. Es ist unvorstellbar, zu welch einer Wahnsinnskatastrophe dieser Giftregen, der da tonnenweise versprüht wird, führen wird. Wir können uns nicht einmal ausdenken, wie das enden wird. Das einzige, was wir wissen ist, das wir wieder dabei sein werden, wenn diese Wahnsinnstat einmal Früchte trägt, wenn dieser Supergau dereinst auf uns zukommt, selbst wenn das erst in fernsten Zeiten sein wird. Wir werden es dann sein, die diese Suppe auslöffeln müssen, eine sehr bittere Giftsuppe.

 

Vom Sondersein war die Rede in dem statement, das Mme. Blavatsky zum Verständnis der Geheimlehre gegeben hat und das uns Mr. Bowen so treu hinterlassen hat.

 

Wichtig für diejenigen, die in das theosophische Gebäude gefunden haben, auf gar keinen Fall in dieses Sondersein abzutriften, sondern in der Realität Bruderschaft zu leben, und zwar immer bewusster. Es ist das große Verdienst der Theosophie, die Menschheit unter dem gewaltigen Dach Bruderschaft zu vereinen oder zumindest in die menschlichen Herzen den Bruderschafts-Gedanken mehr und mehr hinein zu tragen. Hier haben wir einen der Hauptgründe überhaupt, warum die Alte Weisheitslehre, heute unter dem Namen Theosophie bekannt, der Menschheit erneut gebracht wurde; warum 1875 für diese Menschheit die Theosophische Gesellschaft gegründet wurde.

 

Natürlich kann und wird die Bruderschaft nicht allein Weg und Ziel in einem sein. Es gehört noch einiges mehr dazu, zumindest ein Plan, eine Skizze, ein Wegweiser, oder ein Richtungsweiser oder Kompass – wenn Sie so wollen.

 

In ihrem letzten Werk, die „Stimme der Stille“ stellt Mme. Blavatsky uns dieses Zubehör in Form der Pâramitâs en detail vor, und sie empfiehlt uns dringend unter dem Dach der Bruderschaft zu leben und dabei den direkten Weg ans andere Ufer einzuschlagen. Das Seil, das sie dabei für uns über den Fluss spannt, sind die soeben erwähnten Pâramitâs, auf die an dieser Stelle jedoch nicht weiter eingegangen werden kann. 

 

Nun, Fluss, Seil, Ufer, anderes Ufer, was soll das alles bedeuten? Fangen wir einmal bei dem Fluss an. 

 

In der östlichen Philosophie wird von dem heiligen Ganges gesprochen. Im Westen wird uns über die Mystik des Jordan berichtet, beides recht symbolträchtige Flüsse. In beiden Fällen sind aber nicht die Flüsse gleichen Namens gemeint, sondern es wird dabei immer nur an den Strom gedacht, der den Menschen teilt. An den Strom, der die niedere, materielle Welt von der höheren, der spirituellen, der geistigen trennt.

 

Die Menschheit, so wird berichtet, lebt auf dieser Seite des Stromes in der materiellen Welt. Am anderen Ufer, den spirituellen Gefilden leben die Söhne des Lichts. 

 

Das Sanskritkompositum Paramita bedeutet nichts anderes, als hinübergehen ans andere Ufer, um die Klebrigkeiten dieses materiellen Seins hinter sich zu lassen.

 

Nur diejenigen, die nach höchster Weisheit streben und sich eifrig in das Regelwerk der Paramitas einbinden – vielleicht besser gesagt, sich dieser Disziplin unterziehen - nur sie werden die vollkommene Verwirklichung der Bruderschaft erreichen.

 

Sie sehen, wie diese beiden, die Bruderschaft und die Paramita-Disziplin einander ergänzen, ja wie sie zusammen gehören und wie beide für die Vollendung erforderlich sind – oder anders ausgedrückt: Vollendete Bruderschaft ohne Paramita-Verwirklichung ist nicht möglich. Vielen mag das als paradox erscheinen, ist es jedoch überhaupt nicht.

 

Wie Sie sehen – obwohl Bruderschaft eine Realität ist – ist das Erreichen wahrer Bruderschaft keine Leichtigkeit.

 

Dennoch ist sie das Schlüsselwort in der Theosophie, das Schlüsselwort für das neue Zeitalter – deshalb habe ich es auch als Überschrift für meine Ausführungen gewählt. So wünsche ich uns, dass es für uns nicht nur ein Gedanke, ein Bruderschaftsgedanke bleibt, der irgendwann in unserem Gehirn eintrocknet, auch nicht, dass es zu einer sentimentalen Worthülse verkommt, die an unserer Zunge kleben bleibt, sondern, dass wir wirklich den Bruderschaftsgedanken in unser Leben hereintragen, ihn hereinbringen und verwirklichen können, und dass es uns gelingen möge, dieses Bruderschaftsideal immer mehr in den Herzen der Menschen zu reflektieren.

 

Ich hoffe und wünsche, dass uns das immer mehr und mehr gelingen möge; dann denke ich, sind wir wirklich auf dem besten Wege Theosophen zu werden.

 

 Georg Schwarm

  

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